Tiere sind coooooool - Im Gulag der Bären
 

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Im Gulag der Bären   


jahrelang vegetieren die großen Tiere auf Farmen in China dahin. Eingepfercht auf engstem Raum, geschwächt durch ein Rohr im Leib. Daraus wird Galle abgeleitet: ein Heilmittel der chinesischen Medizin - und eine profitable Einnahmequelle

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Mathilda krümmt sich in einem rostigen Eisenkäfig. Die Zelle ist 50 Zentimeter breit, 144 Zentimeter lang und 45 Zentimeter hoch - kleiner, als Mathilda groß ist. Seit mehr als 15 Jahren vegetiert das Schwarzbärweibchen auf dieser Fläche dahin. Am rechten Oberschenkel klafft ein zehn Zentimeter langes Loch im Pelz, das Fleisch glänzt rosa. An der Stirn schmerzen Fünfmarkstückgroße, blutige Male. Auch Schnauze und Ohren sind wundgescheuert von den ewig gleichen Bewegungen auf viel zu engem Raum.
Mathildas Gefängnis ist eine Folterkammer. Aus ihrem Bauch ragt ein 14 Zentimeter langes, fingerdickes Stahlrohr, das ihre Peiniger in die Gallenblase getrieben haben. Das Loch in der Bauchdecke hat sich vor Jahren entzündet, lange schon sind Haare in die Wunde fest eingewachsen. Schon wenn Mathilda Menschen aus der Entfernung riecht, fängt sie an zu winseln. Die Bärin hat gelernt, dass Menschen ihr wehtun, selbst wenn sie vortäuschen, ihr Gutes zu tun.

Bis vor ein paar Wochen kam der Bauer Wang in seinem abgeschabten, blauen Mao-Kittel jeden Morgen zu ihrem Käfig und schob einen Trog mit Essensresten der Familie durchs Gitter: Reis, Weizen, manchmal Fleisch. Doch um zu fressen, musste Mathilda den Bauch noch tiefer auf den Boden und näher an die Stäbe pressen. Dann konnte der Bauer bequem den Pfropfen aus dem Stahlrohr ziehen und die begehrte Gallenflüssigkeit abzapfen, jeden Tag bis zu 100 Milliliter, das ergibt zwei Kilo Bärengallenpulver im Jahr.
Bauer Wang hielt fünf Bären und verdiente mehr als seine Nachbarn, die Reis, Gemüse und Süßkartoffeln anbauten. Statt billigem Hirsefusel konnte er sich edlen Weizenschnaps leisten, die Flasche für umgerechnet 70 Mark. Die Gallenflüssigkeit trocknete er im Ofen oder indem er sie in eine Schale unter einen Toaster kippte. Das kristallisierte Pul-ver verkaufte er an größere Bärenfarmen in der Gegend. Die verarbeiten es zu Medizin und Heilschnäpsen - in China ein legales Millionengeschäft. Nur die Verwendung der Galle von in der Wildnis erlegten Bären verstößt gegen das Gesetz. 
Im Reich der Mitte sind 247 Bärenfarmen registriert. 6992 Bären werden dort gehalten - ein Gulag, mit dem die chinesische Regierung die bedrohten Schwarzbären vor dem Aussterben retten will. "Ein gefangener Bär produziert in zehn Jahren so viel Galle, dass er 400 in freier Wildbahn lebende vor dem Abschuss rettet", verteidigt Fan Zhiyong von der Pekinger "Behörde für Ex- und Import bedrohter Tiere und Pflanzen" die Quälerei. In der zentralchinesischen Sichuan-Provinz aber, drei Flugstunden von Peking entfernt, haben mutige Forstbeamte mit Jill Robinson von der Hongkonger Animals Asia Foundation (AAF) ein Abkommen unterzeichnet, das die Stilllegung von 27 kleineren Bärenfarmen vorsieht. "Die Spitze des Eisbergs, aber wir müssen anfangen", sagt die 42-jährige Tierschützerin, die schon als Jugendliche ihre Freizeit damit verbrachte , gegen das Robbenschlachten in Kanada zu protestieren.
 In den nächsten zwei Jahren will sie 500 Bären befreien. Für ihren Bärenpark südlich von Chengdu, der Hauptstadt der Sichuan-Provinz, braucht sie sechs Millionen Mark Spendengelder. Bis jetzt dient eine aus roten Backsteinen gemauerte Halle als Auffanglager für die ersten 63 Bären
Die Hälfte der Tiere konnten Robinson und ihre Helfer schon in größere Käfige umsiedeln. Zum ersten Mal seit vielen Jahren benutzen sie ihre Pfoten zum Laufen. Robinson streckt ihre Arme hoch und reicht Äpfel durchs Gitter. "Die Bären müssen sich aufrichten, so stärken wir ihre verkümmerte Beinmuskulatur", sagt sie. 29 Tiere stecken noch in ihren Eisenkäfigen, auch Mathilda. Traurig starrt sie gegen die Wand. Manchmal streckt sie ihre Pranke durch das Gitter, als wollte sie um Gnade bitten
Im Nachbarkäfig sitzt seit Stunden bewegungslos ein anderer Bär in der Ecke. Sein Blick ist stumpf, das Weiß seiner großen Augen blutunterlaufen. "Bären sind wie Menschen, manche warten nur apathisch auf den Tod, andere werden aggressiv und kämpfen", sagt Robinson. Andrew, ein Männchen von zwei Meter Größe, röhrt laut und schlägt seine Pranke gegen die Eisenstäbe. Schwarzbären sind stark genug, um in freier Wildbahn Hirsche zu reißen. Am liebsten aber machen sie sich über Nüsse, Honig und Früchte her.
In der Halle ist ein Wimmern zu hören: Aus dem Bauch eines Bären quillt eine rote Hautblase, groß wie eine Pampelmuse, gefüllt mit Blut und Eiter. "Es wird Monate dauern, bis wir die Tiere gesund gepflegt haben", sagt Robinson. In der Natur werden Schwarzbären etwa 35 Jahre alt, in den Bärenfarmen verenden sie im Durchschnitt nach zehn Jahren.

In der Mitte der Halle steht jetzt Gail Cochrane. Wie eine Amazone hält die Tierärztin einen schwarzen Speer in der Hand, an dem eine Spritze mit Betäubungsmittel befestigt ist. Die rammt sie Mathilda in den Beinmuskel. 20 Minuten später schläft die Bärin. Die Tierschützer heben sie aus dem Käfig, rasieren ihr die Bauchdecke, säubern die Ohren, nehmen Blut ab und besprühen das Fell mit einem Mittel gegen Flöhe.
Einen Tag später liegt Mathilda auf dem Operationstisch. Während die Tierärztin die Bauchdecke öffnet, reinigt Robinson die Zähne des Weibchens. Die meisten sind abgebrochen von den vielen verzweifelten Bissen in das Eisengitter. Nach zwei Stunden stößt die Tierärztin zur Gallenblase vor. Überall Eiter und Schmutz. "Wenn die Käufer wüssten, was sie einnehmen, wäre die Bärenindustrie bald am Ende", klagt Gail. "Manchmal finden wir sogar Rost." Der stammt von Kathetern der ersten Generation. Die waren aus Eisen. Wie Hirschpenisse, Tigerknochen und Rinderhorn zählt getrocknete Bärengalle zu den begehrtesten Rohstoffen der chinesischen Medizin. Laut Beipackzettel hilft sie gegen 19 Leiden: unter anderem Husten, Fieber, Bluthochdruck, Gallenentzündung, Hepatitis, Herz- und Arterienerkrankungen. Gallensalbe soll Hämorriden beseitigen.
Die Heilkraft der Bärenpräparate liegt in den Gallensalzen, der Ursodesoxycholsäure (UDCA). Nach Untersuchungen in amerikanischen Krankenhäusern senkt sie die Blutfettwerte und hilft bei Lebererkrankungen. Weltweit werden jährlich etwa 100 Tonnen synthetischer UDCA produziert. "Im 21. Jahrhundert ist die Quälerei völlig unnötig", sagt Gail. "Synthetische UDCA und Kräuter können echte Bärengalle billiger ersetzen." 
Für Asiaten klingt das ähnlich verlockend wie für Argentinier die Aussicht auf ein Retorten-Steak. "Chemie schadet unserem Körper", sagen die Chinesen. In Südkorea, dem teuersten Markt für Bärengalle, lehnen 80 Prozent der Heilpraktiker synthetische UDCA ab. Neben Korea sind Japan, Taiwan und Hongkong die größten Abnehmer in Asien.
Auch im Westen blüht der Handel, obwohl der Export von Bärengalle nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen verboten ist. Bei einer Stichprobe des World Wildlife Fund (WWF) in den Chinesenvierteln von fünf amerikanischen Großstädten wurden 110 Läden gefunden, die Produkte von geschützten Tieren verkauften, darunter in zahlreichen Fällen auch Bärengalle. Die Naturschützer von "Bear Watch" sprechen von einer regelrechten Industrie, die sich in Nordamerika entwickelt hat. Jährlich werden dort 40000 Schwarzbären zum Abschuss freigegeben. Eine Gallenblase bringt zwischen 500 und 1000 Mark. Immer wieder finden Ranger Bärenkadaver, denen nur die Galle fehlt. Schmuggler tauchen das feigengroße 50 Gramm schwere Organ in Schokolade, um Spürhunde am Zoll zu täuschen.
 
Zu den Bärenfarmen in China, die trotz des Artenschutzabkommens auch für den Export produzieren, zählt offenkundig die "Schatz des Waldes"-Farm in der reichen Küstenprovinz Shandong. Sie wirbt auf ihrem riesigen Firmenschild in Chinesisch und Koreanisch. Auch im Internet preist die Farm ihre Produkte an: "Zubereitet aus von lebendigen Bären frisch gezapftem, dann getrocknetem Gallensaft. Mit wertvollen Heilkräutern aus dem Wald, hochwertigem Tee und Geheimrezepten des Volkes. Lizenznummer 95119567,0." 
An der Landesstraße 301 in der nördlichen Provinz Heilongjiang liegt die Zentrale des "Medizin-Industrie-Unternehmens Schwarzer Schatz", nahe der Stadt Mudanjiang die Farm mit 500 Bären. 400 Arbeiter stellen jährlich 500 Kilo Bärengallenpulver her. Die Direktoren rühmen sich, einen "Drachenkopf-Betrieb" zu leiten, eines der förderungswürdigsten Unternehmen der Provinz. Momentan suchen sie nach Investoren für den Ausbau der Farm. 300 neue Bären wollen sie.
   
Die Bärin Mathilda ist inzwischen auf dem Weg der Besserung. Die Narbe am Bauch ist gut verheilt. Seit Tagen genießt sie ihren größeren Käfig. Ein Pfleger öffnet die Tür zum Freigehege. Langsam trottet Mathilda aus dem Käfig. Zwei Stunden wandert sie auf einem schmalen Streifen Beton auf und ab. Das grüne Gras ist ihr unheimlich. Einmal scheint es, als würde sie wieder in den Käfig zurück wollen. Erst nach zwei Tagen setzt sie ihre Pfoten endlich auf das Grün. Dann wälzt sie sich im Gras, greift eine Bambusstange und reibt sich an einem Baumstamm. Fast so wie in ihrer Jugend, als sie mit ihrer Mutter frei und ohne Schmerzen durch das Dickicht der wilden Bergwälder trollte. 

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Weitere Infos zur Bärenqual in China finden Sie bei
www.animalsasia.org
   
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Zum Glück gibts auch Menschen die helfen jedes Tier dankt euch aber wieso Quelen   andere Menschen die armen Tiere das werde ich wohl nie verstehn (manche mänschen sind so grausam)
 
 
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