Tiere sind coooooool - Pferdegeschichten |
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SunDancer´s Vorgeschichte
Ich wurde im Sommer in einer ziemlich großen Herde geboren. Am Anfang war alles ruhig und friedlich, man hätte sich kein besseres Pferdeleben vorstellen können: Saftiges Gras, jeden Tag mit den anderen Fohlen spielen, laue Sommernächte in denen ich immer etwas abseits der Herde stand und in die Sterne schaute… Auch Wettrennen gehörten zu unseren täglichen Vergnügen. Ich war zwar das jüngste Fohlen in der Herde, aber immer das schnellste. Der einzige, der mit mir mithalten konnte, war mein bester Freund Fortune, ein schwarzer Hengst, der am selben Tag geboren war wie ich. Wir träumten davon, dass jeder einmal eine Herde haben würde und malten uns unsere Zukunft in den buntesten Farben aus, aber es sollte alles ganz anders kommen. Eines Tages kamen Pferdefänger, um einige Mitglieder der Herde einzufangen. Der Leithengst trieb uns jedoch tagelang geschickt von den Pferdefängern fort. Er hatte aber nicht damit gerechnet, dass immer wieder neue Männer auf frischen Pferden uns verfolgten. So wurden wir immer weiter getrieben, unsere Hufe waren schon total abgenutzt, viele Mitglieder hatten Schwierigkeiten mit der Herde mitzuhalten. Vor allem die Älteren und die meisten Fohlen, das war ja auch kaum verwunderlich, da wir immerhin schon seit drei Tagen ohne Pause durch die Gegend getrieben wurden. Das einzige, wozu wir ab und an kurz Zeit gehabt haben, war kurz stehen zu bleiben und uns ein Maul voll Gras zu schnappen. So ging die Hetze immer weiter. Viele Mitglieder der Herde blieben zurück, andere wollten bei ihnen bleiben und helfen, doch der Leithengst trieb die Herde erbarmungslos, ja fast aggressiv weiter. Das erste Fohlen machte schlapp, und als die Mutter sich weder durch gutes Zureden, noch durch aggressive Drohgebärden des Hengstes bewegen lies, ihr Fohlen zu verlassen, raste der Hengst auf das Fohlen zu und schlug ihm mit seinen Vorderhufen die Schädeldecke ein. Da das Fohlen tot war, folgte die Stute nun widerwillig der Herde. Das Feld fiel immer weiter auseinander nur mehr die stärksten konnten so richtig mithalten. Einige Schwächere konnten nicht mehr weiterlaufen und blieben allein zurück. Sie wurden von den Pferdefängern erschossen: "Sie sind weder für die Zucht noch fürs Reiten zu gebrauchen, darum ist es besser, wenn sie gleich sterben", hörte ich die Pferdefänger rufen. Ich konnte sie nicht verstehen, denn es hatte doch jedes Lebewesen ein Recht darauf, zu leben und warum mussten sie auch unbedingt Wildpferde einfangen, die doch dazu geschaffen waren frei, wild und unabhängig zu sein? Ich war zwar schon erschöpft, aber ich hielt durch- das Feuer in meinen Augen brannte. Ich wollte frei sein! Dasselbe Feuer sah ich in Fortunes Augen- ich wusste es würde nie erlöschen, niemals! Wir galoppierten ohne viel zu reden nebeneinander her und machten uns gegenseitig Mut. Wir mussten es schaffen- wir wollten unseren Traum leben und dazu mussten wir hier entkommen! Als wir endlich eine kurze Pause einlegen konnten, versprachen wir uns, egal was auch geschehen würde, auch wenn wir uns aus den Augen verlieren würden, ewige Treue und Freundschaft und dass wir, egal ob einer überleben würde und der andere nicht, unseren Traum leben werden. Aber als der Morgen graute kamen schon wieder neue Männer auf frischen Pferden und trieben uns weiter. Meine Mutter machte schlapp. Ich blieb neben ihr, als ein Schuss knallte und sie tot zu Boden fiel. Ich hörte einen der Männer sagen: " He, das Fohlen ist perfekt! Schnappt es euch". Nein! Auf keinen Fall, dachte ich mir. Ich wollte frei sein, zog kräftig an und war jetzt gleichauf mit dem Leithengst. Nach tagelanger Jagd, als nur noch 5 Herdenmitglieder übrig waren, Fortune und ich waren darunter, wurden wir plötzlich in eine enge Schlucht getrieben. Der alte Leithengst war schon müde und schwach von der langen Hetzjagd. Ich war noch jung und dachte mir nichts dabei. Als der Hengst merkte, was passiert war, war es schon zu spät. Da saßen wir bereits in der Falle. Wir befanden uns schneller als wir schauen konnten in einen Talkessel, wo nur 2 Ausgänge waren, einer war mit einem Baumstamm versperrt und der andere durch den wir hereingaloppiert sind wurde gerade versperrt. Wir begannen hektisch auf und ab zu rennen. Seile sausten uns entgegen- zuerst wurde der alte Leithengst gefangen, er bäumte sich auf, aber er wurde jedoch zu Boden gerissen. Die anderen wurden auch bald eingefangen, Fortune und ich wichen noch immer den Seilen aus. Nein, das konnte nicht das Ende sein! In meinen Augen brannte das Feuer auf. Ich stellte stolz den Schweif auf, wölbte den Hals, stieg leicht und setzte an zum Sprung über den Baumstamm. Fortune wieherte schrill und schrie "Du bist verrückt! Du wirst dir das Genick brechen!" Ich schrie zurück: "Na und? Wenn ich die Wahl hab zwischen Freiheit oder Tod, dann riskiere ich lieber den Tod!!!!!!!!!" Ich werde nie, nie zum Sklaven der Menschen werden!“ Dann raste ich mit einer ungeheuren Geschwindigkeit auf den Baumstamm zu und stieß mich mit aller Kraft vom Boden ab. Ich spürte wie ein Seil meinen Hals streife, aber Gott sei Dank nicht traf. Meine Hufe berührten den Baumstamm, aber ich landete sicher auf der anderen Seite und wieherte Fortune schrill zu. Er setzte auch zum Sprung an, hatte jedoch nicht so viel Glück wie ich, und wurde von einem Seil am rechten Hinterfuß gefangen. Er hatte schon zum Sprung angesetzt, wurde jedoch wieder zu Boden gerissen. Er wieherte mir schrill zu: "Lauf, ich komme schon zurecht! Ich verspreche dir, eines Tages sehen wir uns wieder!" Ich sah noch einmal in seine verzweifelten Augen und galoppierte anschließend aus der Schlucht hinaus und entkam so den Pferdefängern. Ich schloss mich wenig später einer anderen Herde an um Schutz zu finden, aber ich wurde aber nie wirklich akzeptiert. Als ich eineinhalb Jahre alt war, verließ ich die Herde. Ich war bitter enttäuscht von den anderen Pferden und wollte nur noch allein sein. Seit meinem dritten Lebensjahr plagte mich jedoch die Einsamkeit und ich beschloss, wieder eine Herde zu suchen, der ich mich anschließen konnte.
Bis jetzt hab ich jedoch noch keine gefunden
Mehr als nur ein Wort
Die Geschichte geht hier aus Fortunes Sicht weiter wo SunDances Geschichte aufhört:
Ich hörte SunDance noch ein letztes mal wiehern, spürte wie sich eine Seilschlinge um meinen Hals zog, ich wollte aufstehen und kämpfen das Feuer in meinen Augen brannte und mir war klar es würde nie erlöschen, ich hatte SunDance mein Versprechen gegeben und ich wollte es auf keinen Fall brechen. Ich rappelte mich mühsam auf und ging mit gebleckten Zähnen auf einen der Männer los, doch die Seilschlinge um meinen Hals zog sich immer fester zu so dass ich keine Luft mehr bekam und meinen Angriff abbrechen musste. Ich hörte SunDances Hufschlag der immer leiser wurde und immer ferner klang, ich wieherte schrill und verzweifelt, noch eine Schlinge wurde mir um den Hals geworfen die Männer bestiegen ihre Pferde und ich musste eingespannt zwischen zwei Seilen in der Mitte gehen ich bäumte mich immer wieder auf und wieherte wild. In meiner Wut zerschlug ich einen armen kleinen unschuldigen Packpferd die Rippen. Als mir bewusst wurde was ich getan hatte wusste ich dass ich diese Tat ein Leben lang bereuen würde. Was sollte SunDance von mir denken ich war ein Mörder! ein Verbrecher! Warum, warum nur? Das arme kleine Packpferd konnte ja nichts dafür dass sie mir meine Freiheit geraubt hatten! In dem Moment wollte ich sterben, ich war keinen Deut besser als es der alte Leithengst es gewesen war. Der hatte auch oft in seiner Wut andere getötet die schwächer waren als er. Ich wieherte und gebärdete mich wie wild ich konnte es nicht glauben, war das ich gewesen hatte ich tatsächlich einen schwächeren getötet? Hatte ich wirklich genau das getan was ich nie tun wollte? Ich wurde von den sich immer fester zuziehenden Schlingen aus meiner Trance gerissen, ich schnaufte heftig an meiner Brust und an meinen Flanken flockte sich der Schweiß. Ich weis nicht wie lang ich so geführt wurde wie ein Sklave, ich hatte jedes Gefühl für Zeit und Raum verloren. Irgendwann kamen wir zu einem großen Gebäude das die Menschen Stall nennen. Da gab es den nächsten Kampf ich wollte nicht in den Stall, ich wollte nicht hier sein ich, wollte doch nur frei sein. Warum kapierten diese verfluchten herzlosen Menschen das nicht? Ich hatte auf einmal wieder Kraft zu kämpfen das Feuer in meinen Augen flammte wieder auf, ich stieg wieherte schrill, biss um mich, bis eine Schlinge sich um meine Vorderhufe legte und mich zu Boden. Es wurde jeweils ein Seil um meinen Vorderhuf und meinen Hinterhuf gebunden, so konnte ich mich kaum bewegen. Nach langem Kampf wurde ich in eine enge Box gepfercht. Verzweifelt warf ich mich gegen die Boxentür drehte mich im Kreis wieherte wild und stieg. Dabei ritze ich mir an einem herausstehenden Nagel eine tiefe Wunde in die Flanke. An diese schreckliche Nacht erinnert mich heute noch die lange Narbe an meiner rechten Flanke. Ich hatte schon Schaum ums Maul das Blut rann über mein verschwitztes Fell und tropfte auf den Boden. Erst als der Morgen graute hörte ich auf zu toben ich war einfach am Ende meiner Kräfte. Ein Mann ging durch den Stall und warf jeden von uns Heu in die Boxen. Ich raste aggressiv an die Boxentür schnappte nach dem Mann und schlug mit den Hufen an die Boxentür. Leider Gottes erwischte ich ihn nicht. Von dem Heu nahm ich keinen einzigen Bissen, das verbot mir mein Stolz. So ging es tagelang weiter kein Mensch durfte auch nur in meine Nähe kommen. Ich wurde immer schwächer mein Fell wurde stumpf und meine Wunde begann zu eitern. Am Tag war ich etwas ruhiger um Kraft zu tanken aber sobald die Sonne unterging begann ich wieder in meiner Box auf und abzulaufen und an die Boxentüren zu schlagen. Die anderen Pferde im Stall ignorierte ich komplett. Ja ich nahm sie in meiner Verzweiflung und Wut nicht einmal war. Irgendwann als ich schon so schwach war das ich mich nicht mehr wehren konnte, wurde mir ein Halfter angelegt und ich wurde auf den Hof geführt und festgebunden. Auf einmal wurde mir schlagartig meine Situation bewusst, ich würde sterben wenn ich nicht fraß und mich ordentlich benehmen würde wer weis vielleicht würden sie mich wenn ich mich benahm und brav war mal auf die Weide stellen und dann würde ich fliehen so viel stand fest. Ich begann zu fressen und wurde schnell wieder kräftig und stark. Die Menschen wollten damit anfangen mein Fell zu striegeln und meine Wunde zu behandeln, doch es sträubte sich alles in mir gegen ihre Berührung, ich schnappte nach ihnen und wieherte wild. Schließlich gaben sie es auf und ließen mich eine Zeit lang in Ruhe dann versuchen sie es wieder. Diesmal hielt ich still aber ich hätte mich dafür umbringen können. Was war bloß los mir warum lies ich mich von denen angreifen ich hatte doch meinen Stolz es kam mir wie ein Verrat an mir selbst vor. Ich verachtete die Menschen und ich hätte sie töten können, aber ich wollte nicht noch mal zu Mörder zum werden. So ging das ein Jahr lang bis ich eineinhalb Jahre alt war, dann kam endlich der Tag auf den ich solange gewartet hatte ich wurde als Handpferd auf einen Ritt mitgenommen am Anfang als wir noch in der Nähe vom Hof waren lief ich als könnte mich kein Wässerchen trüben mit den anderen Pferden am Strick mit. Ich wusste dass die Männer Pistolen dabei hatten aber das konnte mich nicht von meinen Vorhaben abhalten. Das einzige was mich verraten hätte können war das Feuer in meinen Augen das in diesem Moment besonders flackerte. Ich dachte an alles was ich die letzten Monate durchmachen hatte müssen um Kraft zu tanken für die bevorstehenden Stunden ich dachte an die Menschen an den Schmerz den sie mir zugefügt hatten, an die Seile die mir die Luft abgeschnürt hatten, an die Demütigung, an ihre Berührungen die ich dieses eine Jahr abgrundtief verabscheut hatte. Und ich dachte an SunDance und unser Versprechen ob sie überhaupt noch lebte, ob sie sich alleine durchschlagen hatte können, nach ihrer Flucht damals. Mir war als würde ich diesen Moment noch mal erleben es direkt vor mir sehen ihre Verzweiflung ihren Stolz und das Feuer das in ihren Augen gebrannt hatte, ihr schrilles Wiehern. Die Seile die mich gefangen hatten SunDances immer ferner klingenden Hufschlag. Als wir weit genug vom Hof entfernt waren erwachte ich aus meine Träumen. War das wirklich nur ein Tagtraum, dachte ich mir, alles kam mir so echt und dennoch unwirklich vor. Stand ich wirklich nicht mehr im dunklen Stall war ich schon verrückt geworden. Ich sah nichts mehr als die unendliche Weite und die Freiheit vor mir und begriff das es kein Traum war, ich dachte wieder an SunDance an meine Träume an mein Versprechen ich gegeben hatte. Ein wildes wiehern kam aus meiner Kehle ich stieg kerzengerade in die Luft. Der Man der mich geführt hatte war so überrascht das er aus dem Sattel fiel und das Seil losließ. Blitzschnell drehte ich mich um, meine Hufe wirbelten durch die Luft, ich stellte den Schweif auf und wieherte schrill und ich sah nichts anders als die Unendlichkeit vor mir, die Freiheit auf die ich so lange gewartete hatte war zum Greifen nah. Ich hörte den Revolver klicken und schrie dieselben Worte wie SunDance damals. „Wenn ich die Wahl hab zwischen Freiheit und Tod riskiere ich lieber den Tod“! Dann galoppierte ich mit einer ungeheuren Geschwindigkeit los, endlich Freiheit ich glaubte gleich abzuheben, zu fliegen, da hörte ich Schüsse knallen und Hufe auf die Erde schlagen. sie waren hinter mir her. Da bemerkte ich dass sich auch ein anderes Packpferd losgerissen hatte und mir nachwieherte. Ich wollte aber meine Geschwindigkeit nicht senken, erst wenn ich aus dem Gefahrenbereich war, außerdem war einfach nur wunderschön seit einen Jahr wieder mal frei und ohne Einschränkung laufen zu können. Ich merkte dass die Männer um einiges zurückgefallen waren und uns da wir über einen großen Hügel galoppiert waren nicht mehr sehen konnten. Ich sah einen Wald und überlegte nicht lange, der Boden war sowieso zu trocken als das man irgendwelche Spuren daraus lesen hätte können. Also nahm ich mein Tempo etwas zurück und sah zu das mir das andere Pferd hinterherkam. Ich wieherte ihm zu steuerte direkt in den Wald hinein, da würden sie uns sicher nicht vermuten wir mussten schnell sein bevor sie uns sehen konnten. Ich wieherte ungeduldig, und dachte mir was hab ich mir da wieder aufgehalst, vielleicht war ich auch etwas selbstsüchtig in diesem Moment aber für mich zählte damals nur die Freiheit. Aber ich hatte das andere Pferd unterschätzt es war bald hinter mir, Nadeln und herausstehende Äste ritzen meine Haut auf, ich stolperte über Baumwurzeln aber ich spürte das alles nicht, zu sehr war ich von der Freiheit besessen. Wir kamen auf eine kleine Lichtung ich wollte weitergaloppieren merkte aber das mein Artgenosse schon zu erschöpft war um weiterzulaufen. Also beschloss ich auf der Lichtung eine Pause zu machen wenn nicht irgendwas komplett schief gelaufen war würden sie uns ohnehin nie im Wald vermuten. Also stoppte ich und drehte mich um. Erst jetzt hatte ich Gelegenheit das andere Pferd näher zu betrachten, es war ein kleiner gedrungener Hengst der um einiges kleiner war als ich aber eines Fehlte ihm das Feuer in den Augen. Er sah mich verlegen an und sagte „ Ich hoffe es macht dir nichts aus das ich mit dir gekommen bin. Aber ich wollte einmal wissen was Freiheit bedeutet ich bin in Gefangenschaft aufgewachsen meine Mutter war jedoch ein Wildpferd sie hat mir immer erzählt wie schön die Freiheit ist.“ Ich wieherte ihm freundlich zu und fragte: „ Wie heißt du überhaupt, ich heiße Fortune oder Fighter, Fighter haben mich die Menschen damals genannt.“ Der Hengst lächelte mir zu und sagte: „Wenn es dir Recht ist würde ich dich gern Fort nennen, mein Name ist übrigens KastaKohl so haben mich die Menschen wegen meiner braunen Mähne und dem kohlrabenschwarzen Fell genannt meine Mutter hat mir jedoch den Namen BlackMoon gegeben.“ „OK dann nenne ich dich Black wenn’s dir recht ist“ Erwiderte ich. Wir lächelten uns an und fingen nebeneinander zu grasen an, wir blieben noch 2 Tage auf dieser Lichtung und wurden schnell gute Freunde. Ich erzählte Black von SunDance und meinen Versprechen, und erzählte dass ich vor hatte so lange durchs Land zu ziehen bis ich sie wieder finden würde. Black war Feuer und Flamme und versprach mit mir zu kommen. „Natürlich nur wenn es dir recht ist wandte er etwas schüchtern ein.“ Ich sagte „Klar warum auch nicht ich bin froh wenn ich nicht ganz alleine durch die Gegend ziehen muss.“ So zogen wir zweieinhalb Jahre umher und Black lernte das Leben in Freiheit zu genießen bemerkte in den harten Wintern aber auch dass es kein Kinderspiel war. Aber auch dieser Freund wurde mir genommen Black wollte im Winter nur kurz zum Bach gehen um etwas zu trinken. Ich wälzte mich gerade im Schnee als ich ein schrilles Verzweifeltes wiehern hörte es war Blacks Stimme. Ich sprang auf und raste zum Bach da sah ich einen Wolf auf Blacks Rücken hängen er hatte seine Krallen tief ins Blacks Rücken gebohrt. Black versuchte verzweifelt ihn abzuschütteln aber vergebens. Ich raste auf Black und den Wolf zu ich durfte keine Fehler machen. Vor Black stieg ich kerzengerade in die Höhe meine Hufe sausten nieder direkt auf das Genick von dem Wolf er fiel tot zu Boden. Ich machte mir Sorgen um Black dem das Blut übers Fell rann und auf den weißen Schnee tropfte. Ich atmete auf der Wolf war wenigstens tot aber ich hatte die Rechnung ohne sein Rudel gemacht das jetzt auf mich losging ich trampelte und stieg kerzengerade tötete noch einen Wolf und wieherte wie wild. Endlich suchte die Wolfherde das Weite und ich konnte mich um Black kümmern. Ich sah dass es ziemlich schlecht um ihn stand. Black schleppte sich mühsam neben mir aus dem Wald auf eine große Lichtung. Er war so schwach dass er sich in den kalten Schnee legte und den Kopf sinken lies. Die Abenddämmerung brach über das Land herein und seine Wunde wollte nicht aufhören zu bluten. Ich stupste ihn mit dem Maul an uns sagte „ Du wirst es schon schaffen“. Black erwiderte gar nichts darauf. Da wurde mir mit einem Schlag bewusst dass er sich zum Sterben hingelegt hatte. Ich musste mich zusammenreißen das ich nicht anfing zu heulen, ich wollte stark sein für Black. Black sah mich mit verschleierten Blick an und sagte: „Eines musst du wissen Fort, du träumst nicht dein Leben sondern lebst deinen Traum dafür habe ich dich immer bewundert. Und du musst mir versprechen auch wenn ich sterbe die Hoffnung niemals aufzugeben, deine Freiheit zu genießen und nach deiner Freundin SunDance zu suchen. Ich sah ihn in die Augen sie waren ruhig und entschlossen und es stand nicht mal Panik darin. Er sagte „Versprich mir das nur dann kann ich in Frieden einschlafen und von dieser Welt gehen.“ Ich hob meinen Kopf und rief. „Ich gebe dir mein Wort, ruhe in Frieden alter Freund.“ Er brachte noch ein lächeln zustande und sagte: „Uns kann nicht mal der Tod trennen ich werde immer bei dir sein, in deinen Herzen.“ Das waren seine letzten Worte bevor seine Augen erloschen und sein Kopf zu Boden sank. Ich berührte ihn noch einmal mit dem Maul und flüsterte leise: „ Ich weis das du mich noch hörst, danke für alles ohne dich hätte ich die Hoffnung glaub ich manchmal aufgegeben.“ Dann bäumte ich mich wild auf und wieherte laut schrill und verzweifelt es klang wie eine Klage an den lieben Gott, warum wurden mir immer alle Pferde genommen die ich jemals gern gehabt hatte, warum ich kapierte das einfach nicht. Mit ungeheuerer Geschwindigkeit raste ich in die Weite hinaus bis ich zu einer Klippe kam die ins Meer führte, mach einer hätte glauben können dass ich mich umbringen wollte. Aber ich wollte einfach meinen Frieden finden und über alles Nachdenken. Ich kam auf der Klippe zum Stehen bäumte mich auf und wieherte mein wiehern verlor sich in den Weiten des Meeres. Ich blieb regungslos stehen der Vollmond brachte mein schwarzes Fell zum Glänzen und die Meeresbrise verfing sich leicht und spielerisch in meinen Schweif. Meine FREIHEIT UND MEINEN STOLZ würde ich immer behalten und niemals aufgeben und ich würde auch weiter nach SunDance suchen denn ich hatte es Black versprochen Mir wurde klar das das Leben immer weitergehen würde, das es aus wechselnden Pfaden bestand aus Schatten ebenso wie aus Licht es musste Schatten geben damit es Licht gab ohne das eine war das andere nicht möglich. Ich würde weiterkämpfen und sehen was das Leben noch für mich bereithielt. Ich würde weiterkämpfen wie ich es beiden versprochen hatte den ES WAR
MEHR ALS NUR EIN WORT.
Paschas Vorgeschichte
Eisiger Wind blies mir ins Gesicht, tausende Schneeflocken wirbelten vom Himmel, klirrende Kälte lies sie sofort auf meinen Fell einfrieren. Alle Herdenmitglieder standen eng zusammen um sich gegenseitig vor dem Sturm zu schützen und sich etwas aufzuwärmen. Es war der härteste Winter den ich bisher erlebt hatte in meinen dreijährigen Leben. Der Schnee lag bereits über einen Meter hoch und es wurde immer schwerer irgendwas zum Fressen zu finden. Zahlreiche Herdenmitglieder waren schon der Kälte und der Futterknappheit zum Opfer gefallen. Vor allen die Älteren und die Jährlinge hatten es besonders schwer in diesem kalten Winter. Ich war eigentlich ein Außenseiter doch wurde ich in der Herde akzeptiert weil ich einen Freund hatte der immer zu mir hielt und ziemlich ranghoch war. Wollte mich einer trackieren oder vertreiben bekam er es unweigerlich mit meinen Freund Ligacy zu tun, einem braunen Hengst. Ich wusste zwar nicht genau warum er mir half und warum er mich immer wieder verteidigte aber ich freute mich dass ich überhaupt einen Freund hatte. Irgendwann in einer eisigen Winternacht trieb der Leithengst zum Aufbruch, die Sterne strahlten wie tausende kleine Lichter vom Himmel und der Schnee knirschte unter unseren Hufen, mühsam kämpften wir uns vorwärts. Plötzlich brach Panik in der Herde aus wir hatten Wölfe gewittert. Panik lag in der Luft alle rannten wild durcheinander das Schneegestöber wurde immer dichter Ligacy und ich blieben aber immer eng zusammen. Schlussendlich verloren wir den Sichtkontakt zur Herde im dichten Schneegestöber. Verzweifelt wieherten wir aber der Sturm trug unser wiehern mit sich fort. Es war fast als wäre es uns nicht vergönnt zu weiterzuleben, in dieser Herde, in diesem Gebiet. Verzweifelt kämpften wir uns weiter durch den Schnee in der Hoffnung wieder zu unserer Herde zu finden und um uns durch die Bewegung etwas aufzuwärmen. Würden wir stehen bleiben würden wir unerbitterlich erfrieren. Wir machten uns gegenseitig Mut unsere Tasthaare um unser Maul waren gefroren. Als wir uns immer weiterkämpften im Dunkeln, weiter ohne was zu sehen stolperte Ligacy stolperte über eine Baumwurzel und zog sich eine Zerrung bei der Sehne zu doch kämpften wir uns weiter, immer weiter, bis der Morgen graute. Die Schneedecke glänzte im Sonnenlicht auf und die Sonne verlieh den Schneekristallen einen wunderbaren Glanz. Es hatte zu schneien aufgehört, schwere Schneelasten fielen von den Bäumen eine zauberhafte Stimmung lag über dem Tal. Doch es war immer noch klirrend kalt. Ligacy und ich kämpften uns weiter bis wir aus dem Wald hinaus kamen. Ein verschneites Dorf der Menschen lag vor uns. In unserer Not, Hunger hatten wir auch verloren wir alle Scheu und wagten uns zu einer Farm wo der unwiderstehliche Geruch von trockenem Heu herkam. Doch das war ein Fehler gewesen! Kurz darauf hörten wir Schüsse. Wir wollten so schnell wie möglich weg von hier aber der Schnee behinderte uns beim laufen. Endlich kamen wir auf eine geräumte Straße und galoppierten los, doch Ligacy war nicht schnell genug dank seiner Verletzung fiel bald zurück und rutschte auf einer Eisplatte aus.
Kurzer Wechsel es wird aus der Perspektive von Ligacy weitererzählt:
Die Welt drehte sich im mich wie ich so dalag mein Bein schmerzte ich versuchte verzweifelt aufzukommen Pascha schrie: „Steh auf verdammt noch mal steh auf du kannst mich nicht alleine lassen bitte steh auf“ Ich hörte die Verzweiflung in seiner Stimme sie überschlug sich geradezu. Plötzlich wurde ich von einer Kugel am Widerrist gestreift (eine Fangmethode für Wildpferde kitzeln genannt) Blut rannte über mein seidiges braunes Fell. Ich schrie Pascha voller Panik an: „Lauf, lauf weg lauf so schnell du kannst hörst du musst einfach weiter in Freiheit das war das was wir immer so geliebt haben ich verspreche dir das wir uns wieder sehen werden. lauf schon wenn du jetzt nicht flüchtest ist alles zu spät ich werde immer bei dir sein in deinem Herzen…
Paschas Perspektive:
Ich sah Ligacy ungläubig an wie konnte ich ihn jetzt allein lassen er hatte doch soviel für mich getan nachdem meine Mutter auf rätselhafte Weise verschollen war ich in der Herde immer der Außenseiter gewesen. Ligacy war jedoch schon immer ein starker sehr Dominanter Hengst gewesen der mich immer verteidigt hatte obwohl er nur wenige Monate älter war als ich hatte er bald einen sehr hohen Rang in der Rangordnung der Herde eingenommen. Wie konnte ich ihn jetzt alleine lassen. Blut rann über sein Fell und färbte den Schnee rot mir rollten Tränen aus den Augen. Pascha schrie mich an: Lauf fort ich werde schon nicht sterben wir werden uns wieder sehen ich verspreche es dir.“ Ich sah Ligancy ein letztes Mal traurig an drehte mich blitzschnell auf der Hinterhand herum und preschte weg, weg von den Menschen, weg von meinen Freund Ligancy, in den Wald. Ich wusste jetzt schon das ich mir nie verzeihen würde ihn alleine gelassen zu haben. Ich hatte tagaus tagein entsetzlich Schuldgefühle. Nein ich war kein richtiger Freund er war immer für mich dagewesen, immer, und ich hatte ihn alleine gelassen als er mich am dringendsten gebraucht hätte. Ich war ein Versager, ein elender Feigling, ich war nichts wert. Die anderen in der Herde hatten schon recht gehabt mich auszuschließen sie hatten schon vorher gesehen was ich nie wahrhaben hatte wollen, das ich ein Versager war ein elender Versager der zu nichts im Stande war und vor der Gefahr flüchtet. Der Winter war eiskalt ich litt jeden Tag, an Schuldgefühlen, Hunger und Kälte. Allein der Gedanke an Ligacy hielt mich am Leben. Als der Frühling kam machte ich mich traurig auf die hoffnungslose Suche Nach Ligacy, ich kam in ein Tal da ich noch nicht kannte, hier begegnete ich meiner ersten richtigen Liebe. Es war ein wunderschöner Tag im Frühling die Vögel zwitscherten das Gras war sattgrün eigentlich hätte ich glücklich sein sollen aber mein Herz blieb kalt wie Stein nicht mal die Sonnenstrahlen der warmen Frühlingssonne konnte es erwärmen. Lange hatte ich keine anderen Pferde mehr gesehen, den ganzen Winter über war ich alleine gewesen. Gedankenversunken trabte ich über die wunderschöne Blumenwiese als ich plötzlich den Geruch einer Stute witterte. Regungslos blieb ich stehen der Wind verfing sich sanft in meiner Mähne und meinen Schweif, meine Nüstern waren weit geöffnet und meine Ohren aufmerksam gespitzt, mein ganzer Körper stand unter Spannung. Die Stute hatte mich noch nicht bemerkt ich sah sie mir von der Weite an überlegte aber noch ob ich zu ihr gehen sollte nachdenklich und im Schritt kam ich ein Stück näher. Leise und fast schüchtern sagte ich: “Hallo!“. Die Stute war wunderschön und pechschwarz als sie mir ihren edlen Kopf zuwandte sah ich das sie auf der Stirn eine weiße Flocke hatte die richtig hervorleuchtete. Sie sah mich kurz an und antwortete schließlich: „Hi, mein Name ist DarkSoul.“ Mir hatte es noch nie die Sprache verschlagen aber bei dieser Stute war es so was sollte ich sagen? Noch immer sprachlos starrte ich die Stute an. Ich dachte mir Pascha reiß dich zusammen sonst hält sie dich noch für Stockfisch. Ich versuchte klaren Gedanken zu fassen. Schließlich sagte ich etwas plump: „Was verschlägt dich hierher warum hast du keine Herde.“ Sie antwortete freundlich: „Ich bin von den Menschen geflohen vor einigen Wochen und bin noch nicht lange hier“ Jaja von den Menschen geflohen dachte ich mir. Sie sah auch nicht aus wie ein typisches Wildpferd etwas zierlicher. Nun schwiegen wir beide ein unangenehmes Schweigen herrschte jetzt. Wir sahen uns kurz in die Augen aber sahen auch gleich wieder weg. Um das Schweigen zu brechen fragte ich leise „Darf ich dich Souly nennen?“ Sie lachte leise: „Klar mal was Neues so hat mich noch nie einer genannt. Achja hier drüben ist ein See kommst du mit Schwimmen?“ Ich sagte klar immer doch. Souly rief: „Ok, wer zuerst am See ist und galoppierte los.“ Ich rief lachend hinterher: „He warte ich weis ja gar nicht wo der See ist.“ und galoppierte hinterher. Souly war verdammt schnell ich musste mich zusammenreißen um überhaupt mir ihr Schritt halten zu können, unsere Hufe schlugen gleichmäßig auf den Boden plötzlich blieb Souly abrupt stehen. Vor uns lag der See die Oberfläche glitzerte silbern. Ich konnte nicht mehr rechtzeitig stoppen und galoppierte direkt ins Wasser hinein fast wäre ich hingefallen. Schließlich kam ich schnaufend zum stehen. Souly stand am Ufer und lachte. Sie rief mir zu:“ He ich weis ja noch gar nicht wie du heißt“. Ich stieg leicht benommen aus dem Wasser in meinen Bauch waren tausend Schmetterlinge. „Pascha, heiß ich übrigens bist du verdammt schnell“ sagte ich grinsend von meinen Gefühlschaos merkte man äußerlich nichts. Sie trabte zu mir ins Wasser.“ Ja ich war Rennpferd ehe ich entkommen konnte. Aber mir hat dieser Sport nicht gefallen Lebewesen werden zu lebendigen Goldbarren es ist einfach schrecklich nie mehr auf die Weide zu dürfen weil die Besitzer Angst haben das man sich verletzen könnte und kein Geld mehr einbringt.“ Ich hörte nachdenklich zu obwohl ich kaum einen klaren Gedanken fassen konnte sagte ich schließlich: „Besitzer… kein Lebewesen gehört einen es ist zwar keiner frei Mensch und Tier nicht wir sind alle irgendwie gefesselt an irgendwas selbst wenn wir glauben frei zu sein… Das ist meine Meinung“. Souly sah mich nachdenklich an und meinte: „Ja ich glaube du hast Recht, das ist auch meine Meinung, ich musste es auch selber erleben, jeden Tag!“
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